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So

18

Aug

2013

Verfärbungen auf Zink durch Weißrost

Zink korrodiert, wie praktisch alle anderen Metalle auch, allerdings sehr langsam. Korrosionsschutz durch Zink, wie auch der Schutz für die Zinkoberfläche selbst, ist daher eine Frage der Ausbildung dichter, festhaftender dunkelgrauer Deckschichten. Diese übernehmen die Funktion einer Schutzschicht (Zinkpatina), welche das darunter liegende Zink vor weiteren Korrosionsangriffen schützt. Die Deckschichten bestehen überwiegend auf basischem Zinkcarbonat.

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Wie dick sollten Lackschichten bei Holzfenstern sein?

Nicht selten wird bei der Bewertung der Haltbarkeit und Funktionstauglichkeit einer Fensterbeschichtung von diversen „Spezialisten“ gebetsmühlenartig die Schichtdicke als wesentliches oder sogar einziges Kriterium ins Feld geführt. Demgegenüber werden qualitative Mängel des Holzes, dessen Verarbeitung oder sonstige die Substanz schädigenden Einflüsse völlig ausgeblendet.

Eine solch einseitige Betrachtung, verbunden mit der immer wieder zu beobachtenden pauschalen Forderung nach einer Schichtdicke von 100 bis 120 μm bei deckenden und 60 bis 80 μm bei lasierenden Beschichtungen ist fachlich falsch und unzureichend. Diese, in zahlreichen Publikationen zu findenden Werte beziehen sich auf Standards der anlagengebundenen/ industriellen Fensterbeschichtung und nicht auf die manuelle handwerkliche Beschichtung. Bei einer handwerklichen Pinselbeschichtung werden diese Schichtdicken im Regelfall nicht erreicht. Eine unbedachte Übernahme dieser Werte auf alle Fensterbeschichtungen, ohne deren Herkunft und Hintergrund zu kennen, unterstellt irrtümlicherweise sowohl dem Maler als auch dem Lackhersteller mangelhaft geleistet zu haben.

Die zu erreichende und erforderliche Schichtdicke ist u. a. von dem zu beschichtenden Bauteil, der Holzqualität, des Beschichtungsstoffes und im Besonderen von der Art der Applikation abhängig. Bei einer fachgerechten Bewertung von Schichtdicken ist deshalb eine applikationsabhängige Differenzierung vorzunehmen.

Beim Pinselauftrag, also der manuellen Beschichtung, sind die Schichtdicken im Vergleich zur anlagengebundenen Applikation durch Spritzen oder Fluten aufgrund physikalischer Gesetzmäßigkeiten deutlich geringer. Auch sind beispielsweise Streich- und Spritzprodukte unterschiedlich rezeptiert. Beschichtungsstoffe für die Pinselapplikation sind im Gegensatz zu den Spritzmaterialien der anlagengebundenen Applikation niedrigviskos eingestellt. Die durch eine Pinselapplikation erfahrungsgemäß zu erreichenden Trockenschichtdicken bei Fenstern liegen bei Dickschichtlasuren bei ca. 10 bis 20 μm und mit deckenden Beschichtungen ca. 20 bis 35 μm pro Beschichtung. Ein aus Grund-, Zwischen- und Deckbeschichtung bestehender manueller Beschichtungsaufbau ergibt somit eine durchschnittliche Gesamttrockenschichtdicke von ca. 30 bis 60 μm bei Dickschichtlasuren und ca. 60 bis 105 μm bei deckenden Beschichtungen. Bei diesen Orientierungswerten darf natürlich nicht außer Acht gelassen werden, dass je nach Formulierung bzw. Festkörpergehalt der Beschichtung im Markt Produkte erhältlich sind, die diese Werte auch über- bzw. unterschreiten können.

Wenn nicht sehenden Auges durch ein Leistungsverzeichnis etwas anderes vereinbart wurde, sind für den Schichtaufbau vornehmlich die Vorgaben des Herstellers, der VOB und der BFS-Merkblätter entscheidend. Bei einem auf dieser Basis erstellten Schichtaufbau stellt die Schichtdicke ein –mitentscheidendes- Kriterium dar, welches gegebenenfalls durch einen nachzustellenden Beschichtungsaufbau entsprechend transparent ist. Bei einer Bestimmung der Schichtdicke hat diese generell auf den Flächen der Fenster zu erfolgen, da selbst auf gerundeten Kanten mit niedrigeren, wenig aussagekräftigen Werten zu rechnen ist.

Da bei der handwerklichen Fensterbeschichtung Schichtaufbauten im Vordergrund stehen, wurden bislang weder in der VOB noch in den BFS-Merkblättern Angaben zu Sollschichtdicken definiert. Jahrelange praktische Erfahrungen haben gezeigt, dass ein ausreichender Schutz gegen Witterung und holzzerstörende UV-Strahlen sowohl bei anlagengebundenen, als auch manuellen Applikationsverfahren sichergestellt ist. Immer vorausgesetzt, die Herstellervorschriften werden eingehalten und die Arbeitsweise ist systemgerecht. Dass eine deutliche Unterschreitung der erzielbaren Schichtdicken zwangsläufig zu Lasten Funktionstauglichkeit der Beschichtung geht steht außer Frage.
Schichtdickenangaben bei der Beschichtung von Holzfenstern sind Orientierungswerte, sie bieten eine wesentliche, nicht aber die entscheidende Voraussetzung für die Dauerhaftigkeit der Beschichtung.

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Kommentare: 1
  • #1

    Harald (Donnerstag, 02 Januar 2014 22:33)

    Interessanter Artikel - dies ist natürlich sehr schwer festzustellen da die Werte auch über- bzw. unterschreiten können! Werde da mal meinen <a href="http://www.hessl.at">Tischler</a> zu Rate ziehen!