Wie eben ist glatt? Sowohl bei Putz- wie auch bei Gipskartonoberflächen werden in der Praxis häufig unterschiedliche, oft subjektive Maßstäbe bei der Beurteilung der Oberflächengüte angesetzt. Diese orientieren sich neben der Ebenheit vor allem an optischen Merkmalen, wie Markierungen und Fugenabzeichnungen.
Die Praxis zeigt darüber hinaus auch, dass selbst unter Fachleuten Unsicherheiten in Bezug auf die gängigen Qualitätsstufen Q1 - Q4 bestehen. Auch wenn Auftraggeber in ihren Ausschreibungen statt undefinierten Formulierungen wie beispielsweise "malerfertig" zunehmend die Q1- Q4- Oberflächen- und Ebenheitsqualitäten klassifizieren, gibt es mitunter hitzige Diskussionen bei der Abnahme. Das liegt u. a. auch an den nicht immer eindeutigen Formulierungen der Definitionen der Oberflächengüten Q1 - Q4 in der entsprechenden Fachliteratur. Deshalb besteht bereits hier ein Spielraum für Interpretationen. Wenn darüber hinaus das Idealbild des Bauherrn hinsichtlich seiner neuen Wandoberfläche mit den handwerklichen Grenzen der Ausführungsmöglichkeiten kollidieren, ist eine realistische Sichtweise gefragt.
Zur Minimierung des Konfliktpotentials ist es wichtig, dass der Handwerker die Beschichtung oder Wandbekleidung kennt, die auf die Wand aufgebracht werden, denn diese bestimmen maßgeblich die entsprechenden Qualitätsanforderungen.